Kurztrip · Reisetipps · Schweden

Viele Inseln – eine Stadt

Wozu bietet sich ein verlängertes Wochenende besser an als einen Kurztrip zu machen?

Genau, dass haben wir uns auch gedacht und haben drei Tage unseres Himmelfahrtswochenendes in Stockholm verbracht. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen und euch über die Möglichkeiten dieser tollen Stadt berichten. Da ich in letzter Zeit auch immer bewusster darauf achte, was wir auch in Zukunft noch so machen können, wenn wir nicht mehr nur zu zweit sind, werde ich auch ein paar Tipps für Urlaub mit Kindern mit einbinden. Die Tipps sind dann natürlich aber noch nicht ausreichend praxiserprobt.

Wir haben uns für unseren Ausflug ganz spontan entschieden und über booking.com ein Hotel gebucht für eine Nacht und die zweite bei Freunden verbracht. Mit unserem Hotel waren wir super zufrieden, aber darauf möchte ich gar nicht weiter eingehen, weil die Übernachtungsentscheidung doch sehr individuell ist. Aus früheren Erfahrungen kann ich jedoch auch berichten, dass es sehr gut möglich ist im Mehrbettzimmer in einem Hostel unter zu kommen oder über airbnb etwas passendes zu finden.

Wenn man mit dem Flugzeug aus Deutschland anreist sollte man vom Flughafen Arlanda auf keinen Fall den überteuerten Arlandaexpress nehmen. Es ist super einfach direkt bei der Ankunft ein Ticket mit dem pendeltåg am Zugschalter zu kaufen (SJ) oder aber mit einem direkt Buss in die Stadt zu fahren (flygbussarna).

Wir hatten uns vorgenommen an einem Abend zum Fotografiska zu gehen, dass ist ein Fotografie Museum mit ständig wechselnden Ausstellung. Auf der Internetseite kann man sich auch sehr gut vorab über die aktuellen Ausstellungen inIMG_0066formieren. Der Eintritt ist mit 120 SEK für Erwachsene und 90 SEK für Studenten nicht ganz günstig, aber ich finde, dass es sich absolut lohnt. Wer interessiert ist an ein wenig experimenteller Kunst und neuen Eindrücken sollte sich das Museum nicht entgehen lassen. Die Ausstellungen laden zum Nachdenken, Staunen, aber auch Lachen ein, diesmal fand ich „good shit“ am amüsantesten. Unbedingt erwähnenswert sind hierbei die Öffnungszeiten. Das Museum hat jeden Tag zwischen 9 und 23 Uhr geöffnet. Wir waren diesmal erst um ca. 20 Uhr dort und haben die leeren Ausstellungsräume sehr genossen. Hinterher haben wir noch im dazugehörigen Restaurant gesessen und Kaffee getrunken. Hier hat man auch einen herrlichen Ausblick über Stockholm. Allgemein sind die Restaurants in den schwedischen Museen häufig qualitativ ziemlich hochwertig und daher sehr zu empfehlen. Für Schweden gehört gutes Essen zu einem gelungenen Ausflug unbedingt mit dazu.

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Ausblick über Stockholm vom Gondolen

Wir haben bereits vorher im Restaurant Gondolen gegessen. Hier hat man einen wirklich herrlichen Ausblick über Stockholm und die Gamla Stan (Altstadt). Dieses Restaurant gehört definitiv nicht zu den günstigsten, wer aber etwas ganz besonderes machen möchte oder eben einfach nur den tollen Ausblick genießen möchte (dann halt nur mit einem Kaffee) sollte es unbedingt wagen mit dem Fahrstuhl hochzufahren. Tolle Restaurants kann man sehr gut im White Guid finden. Die Internetseite ist aber leider nur auf schwedisch, die Restaurants mit dem weißen Feld werden am höchsten bewertet, die mit dem kleinen schwarzen gelten als „auch gut“. „Sök“ bedeutet suchen auf schwedisch. Die Suche über die Karte ist vielleicht die sinnvollste mit ganz wenigen schwedisch Kenntnissen. Ansonsten wurde mir gesagt, dass die App „Where chefs eat“ international gut sei. Ich habe sie allerdings noch nie selbst verwendet.

Sowohl das Fotografiska als auch das Gondolen liegen im Stadtteil Södermalm. Ein momentan sehr hipper Stadtteil. Hier kann man auch rund um die Haltestellen Slussen, Mariatorget, Medborgarplatsen und Hornstull gut schlendern gehen und es ist nicht ganz so überfüllt wie direkt im Stadtzentrum (obwohl ich hier das Einkaufszentrum åhlens city empfehlen kann – das schwedische Karstadt, ich mag es sehr!). Alle nähbegeisterten muss ich leider enttäuschen. Stockholm lohnt sich meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Stoffe kauf, zumindest habe ich noch nicht die richtigen Lädengefunden, was allerdings auch damit zusammenhängt, dass häufig aus Deutschland importiert wird und Stoffe häufig wirklich teuer sind in Schweden. Der Laden afroart hat allerdings auch eine kleine Stoffauswahl und ist generell zuempfehlen mit seinem fairtrade Angebot.

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Karte über das Vete-Katten – ja man kann sich verirren 😉

Sollte man irgendwann wirklich Lust auf Kaffeetrinken bekommen (auf schwedisch – fika) dann müsst ihr unbedingt die Konditorei Vete-Katten besuchen. Ich liebe sie! Wir sind fastjedes Mal dort und es wird nie langweilig. Das Café erstreckt sich übermehrere Räume, die alle ganz andere Themen haben und hat drei Eingänge. Es ist immer gar nicht so einfach einen Platz zu finden (auf die Toilette gehen, ist gar keine guteIdee), aber ich finde es total gemütlich. Natürlich sollte man dann auch eine Princesstårtaprobieren, eine ganz typisch schwedische Torte.

Aber was kann man nun in Stockholm mit kleinen Kindern besonders gut machen? 

Wenn tolles Wetter ist, dann empfehle ich das Skansen. Dieses Freillichtmuseum mit integrierten Tierpark ist wirklich total toll. Am Wochenende schwärmen auch alle Stockholm mit ihren Kindern dort hin, dann kann es wirklich voll werden! Das Skansen bietet wirklich für alle etwas und zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel Midsommar oder rund um Weihnachten gibt esIMG_0083 immer besondere Märkte und ähnliches. Hier kann man sich auch einen Elch anschauen und typische Häuser aus den unterschiedlichen Regionen Schwedens besichtigen und auf diese Weise etwas über schwedische Geschichte lernen. Wem das ganze nicht aufregend genug ist braucht nur die Straße zu überqueren und kann sich im Freizeitpark Gröna Lund austoben. Ich bin an Freizeitparks nicht sonderlich interessiert daher kann ich da keine persönlichen Bericht geben, aber das Skansen ist sowohl mit als auch ohne Kinder sehr schön. Man kann sollte ruhig einen ganzen Tag bzw. Nachmittag einplanen. Es ist sowohl möglich eigenes Essen mitzunehmen, oder aber auch in einem Restaurant zu essen oder an einem der vielen Stände fündig zu werden. Wer es lieber noch ein bisschen ruhiger haben möchte kann einfach direkt hinter dem Skansen im Rosendal oder Kungliga djurgården die Seele baumeln lassen. Es ist schon toll, dass man Mitten im Herzen einer Großstadt so schön entspannen kann. Das Meer begleitet einen auch innerhalb der gesamten Stadt durch die Insellage immer.

Bei schlechtem Wetter würde ich definitiv das Junibacken Museum empfehlen, ein Erlebnismuseum für Kinder. Dieses Museum bezieht sich auf die Werke von Astrid Lindgren. Ich war vor einigen Jahren mit einer Freundin dort. Wir waren die einzigen ohne Kinder, aber alsIMG_2973 Astrid Lindgren Fans und angehende Lehrerinnen hat uns das nicht gestört.

Es gibt natürlich noch so viel mehr zu berichten und zu machen in Stockholm, aber es ist jetzt schon ziemlich spät und vielleicht reicht das als erster Einblick. Vermutlich ist mein Bericht nicht viel hilfreicher als ein normaler Reiseführer, aber die Sachen über die ich berichte, haben sich auch nach mehreren Besuchen bewährt. Vielleicht kann ich sogar jemanden zu einer Reise nach Stockholm inspirieren 🙂 Übrigens ist die Stadt im Sommer nur von Touristen bevölkert, die Schweden zieht es dann nämlich aufs Land!

2 Antworten auf „Viele Inseln – eine Stadt

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